Erste Hilfe in der Nachbarschaft

Vor allem in Notsituationen haben die Menschen von nebenan eine Sonderstellung: Schnelle Erreichbarkeit!

Die meisten Alltagsunfälle passieren in den eigenen vier Wänden. Ein loser Teppich, hohe Stufen oder ein herumliegendes Kabel – solche Stolperfallen können besonders für körperlich geschwächte und alleinlebende Menschen gefährlich werden. Oft führt die Angst vor einem Sturz dazu, dass besonders ältere Betroffene ihre körperliche Aktivität drastisch einschränken.

Notfall-Kette in der Hausgemeinschaft

Diesen Teufelskreis zu durchbrechen ist das Ziel zahlreicher Nachbarschaftsprojekte. Ein Beispiel ist das Netzwerk der BewohnerInnen des Wohnprojekts Nachbarschaftlich Wohnen Dormagen (NaWoDo). Dort haben die Aktiven gleich ein ganzes Maßnahmenpaket geschnürt, das den Nachbarinnen und Nachbarin jeden Alters, die in 23 Wohneinheiten unter einem Dach leben, Sicherheit im Alltag bietet. Um zu jeder Tages- und Nachtzeit schnell reagieren zu können, haben sich die AnwohnerInnen eine App zur Soforthilfe und ein Notfalltelefon eingerichtet. Um zu wissen, was im Notfall zu tun ist, absolvierte die Hausgemeinschaft einen Auffrischungskurs in Erster Hilfe.

Ersthelfende im Wohnquartier

Auch im neu eröffneten Quartiershaus „De Stuuv“ in Hamburger Stadtteil Harburg treffen sich Anwohnende zu Erste-Hilfe-Kursen beim örtlichen Deutschen Roten Kreuz. Zu den Teilnehmenden zählen junge Eltern ebenso wie ältere Anwohnende. Die kompetente Soforthilfe gehört für sie zum gesunden Miteinander in einem Wohnumfeld, wo verschiedene Kulturen und Generationen beheimatet sind und auch die sprachliche Verständigung gewährleistet sein muss.  Mehr Informationen zum Thema „Erste Hilfe für Nachbarinnen und Nachbarn“ hat Netzwerk Nachbarschaft in einer Checkliste zusammengefasst.

Wohnpatenschaften zur Unterstützung im Alltag

Engagierte Menschen in der Nähe sorgen für mehr Sicherheit. Das leistet zum Beispiel das Projekt „Wohnen für Hilfe“. Es bringt Alt und Jung auf besondere Weise zusammen: Studierende bieten Älteren, Menschen mit Beeinträchtigungen oder auch Alleinerziehenden Unterstützung im Alltag. Dafür erhalten sie kostenfreien Wohnraum. So können sich alle Beteiligten gewiss sein, dass sie bei Bedarf schnell Hilfe erhalten. Organisiert werden diese generationenübergreifenden Wohnpatenschaften von Studierendenwerken und der kommunalen Seniorenvertretung. Das Projekt „Wohnen für Hilfe“ gibt es in Köln sowie in fast allen anderen Städten mit Hochschulen.

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