Vertrauen gewinnt: Viele NachbarInnen tauschen Schlüssel untereinander

Nachbarinnen und Nachbarn in Deutschland zeigen sich aufgeschlossen: Eine große Mehrheit spricht sich für den Schlüsseltausch aus, viele vertrauen ihren Haus- oder Wohnungsschlüssel bereits einem Nachbarn oder einer Nachbarin an, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag der AOK Rheinland/Hamburg ergeben hat.

Wer seinen Schlüssel bei Nachbarn deponiert, kann mit gutem Gefühl verreisen

Das Vertrauen der Deutschen in ihre NachbarInnen ist groß, so lässt sich das Ergebnis der „Schlüsselfrage“ zusammenfassen. Danach gefragt, ob sie NachbarInnen ihren Türschlüssel anvertrauen, antwortete die überwältigende Mehrheit zustimmend: 86 Prozent der Befragten halten es für eine gute Idee, ihren Haus- oder Wohnungsschlüssel einem Nachbarn oder einer Nachbarin anzuvertrauen. Insgesamt 61 Prozent hinterlegen bereits bei NachbarInnen einen Zweitschlüssel. SchlüsselnachbarInnen vertrauen dabei auf bewährte Kontakte, Verbindlichkeit und auf das Einvernehmen, sich gegenseitig zu schützen und zu unterstützen.

Schlüsselvertrauen zahlt sich aus

Vor einer Urlaubsreise übergeben 34 Prozent der Befragten ihren Schlüssel einem Nachbarn oder einer Nachbarin. Ein Vorteil von vielen: Das Zuhause wirkt nicht unbewohnt, was nachweislich das Einbruchsrisiko verringert. Klar ist: Eine zuverlässige Gemeinschaft im Wohnumfeld schützt und schafft Sicherheit. Darauf bauen NachbarInnen auch im Lebensalltag: Jeder Dritte hat dauerhaft einen Ersatzschlüssel beim Nachbarn oder bei der Nachbarin liegen. Dafür entscheiden sich in Nordrhein-Westfalen mit 30 Prozent, im Norden Deutschlands mit 32 Prozent mehr Befragte als im Bundesdurchschnitt (27 Prozent). Für die Umfrage wurden im Hinblick auf die Urlaubssaison 2022 insgesamt 1201 Personen bundesweit befragt.

Gute Nachbarschaft gibt Sicherheit

Vor allem Ältere verlassen sich gerne auf bewährte Nachbarschaft: 35 Prozent der über 60-Jährigen geben ihren NachbarInnen einen Zweitschlüssel in die Hand. Sie ermöglichen damit rasche Hilfe im Notfall, zum Beispiel nach häuslichen Unfällen oder bei Verlust des eigenen Schlüssels. „Vertrauensvolle Kontakte in der Nachbarschaft sind die beste Voraussetzung, um sich untereinander schnell und effektiv helfen zu können. Das erhöht die Sicherheit im Wohnumfeld und die Lebensqualität aller Beteiligten“, sagt Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg.

Besonders in Großstädten stehen zuverlässige NachbarInnen vergleichsweise hoch im Kurs: Mehr als jeder dritte Stadtmensch (35%) vertraut seinen Türschlüssel dauerhaft einer Person im Wohnumfeld an. Auf dem Land dagegen ist der Schlüsseltausch nur bei jedem Vierten (25 Prozent) üblich. Das könnte daran liegen, dass ein übersichtlicheres Umfeld das Mit- und Füreinander am Wohnort ohnehin erleichtert. Bundesweit sprechen sich gerade einmal 12 Prozent gegen einen nachbarschaftlichen Schlüsseltausch aus.