In Sonsbeck, einer kleinen Stadt am Niederrhein, leben mehr ältere als junge Menschen. Darunter viele über 80-Jährige und verwitwet. Im Jahr 2019 riefen daher 40 aktive BürgerInnen ein nachbarschaftliches Netzwerk für Hilfeleistungen aller Art ins Leben. Dafür haben sie mit dem Café Miteinander einen festen Treffpunkt eingerichtet, an dem junge und alte Menschen miteinander lachen, singen, spielen und sich gegenseitig um Hilfe bitten können.

Im Café Miteinander organisieren die SonsbeckerInnen zweimal im Monat einen lebendigen Nachmittag für alle NachbarInnen. Mal mit musikalischen Einlagen, mal mit gemeinsamen Spielen oder einfach zum Austausch und Kennenlernen. Bis zu zehn freiwillige NachbarschaftsberaterInnen sind an diesen Nachmittagen im Einsatz, damit es den Teilnehmenden an nichts fehlt. Kaffee und Kuchen werden über Spenden finanziert. Auch eine Nachbarin mit Pflege-Expertise ist an Bord. Sie begleitet auch das monatliche Stammtreffen der pflegenden Angehörigen.

Die einzelnen Veranstaltungen sind mit je 25 Teilnehmenden gut besucht. Viele knüpfen erste Kontakte und finden Lösungen für alltägliche Probleme. Für dieses Jahr haben sich die aktiven NachbarInnen bereits einiges überlegt: vom Mundartvortrag eines Sonsbecker Bürgers bis zum Karaoke-Nachmittag. Damit auch Menschen teilnehmen können, die nicht mobil sind, planen die engagierten NachbarInnen derzeit einen Abholservice und einen Bürgerbus.

Mit dem Café Miteinander will das Team der Nachbarschaftsberatung einen Treffpunkt etablieren, der alle Menschen erreicht, die Anschluss suchen. „Ältere Menschen sollen möglichst lange selbstständig in ihren eigenen vier Wänden wohnen können, ohne dort zu vereinsamen. Im Café Miteinander kommen sie auf leichte Weise in Kontakt mit anderen. In so einem Rahmen traut man sich dann auch eher mal, um Hilfe zu bitten“, weiß Gabriele van Royen, die die Nachbarschaftshilfe koordiniert.