Nachbarschaft im Portrait

Der Nachbarschaftsverein „Machbarschaft-Wandsbek-Hinschenfelde“ zählt 230 Mitglieder. Das aktive, generationenverbindende Miteinander ist erklärtes Ziel des Vereins. Wie sich das erfolgreich in die Tat umsetzen lässt, weiß Wolfgang Suer, langjähriges Vereinsmitglied und aktiv im Team der Helfenden.

Herr Suer, die „Machbarschaft“ in Hamburg-Wandsbek ist als „Gesunde Nachbarschaft“ ausgezeichnet und dient als Modell für nachbarschaftliches Engagement. Was macht Sie so erfolgreich?

Nachbarschaftliche Hilfe funktioniert besonders gut, wenn dadurch ein neues Angebot entsteht und alle Beteiligten dabei gewinnen. So brauchen viele Ältere im Stadtteil gelegentlich Unterstützung zu Hause. Und es gibt Jüngere, die sich gerne ein paar Stunden in der Woche Zeit nehmen und Freude daran haben zu helfen. Unser Verein bringt alle zusammen, vermittelt Helfende und Hilfenehmende und schafft zuverlässige Strukturen für das Zusammenspiel dieser Teams, aus denen oft sogar neue Freundschaften entstehen. Wer heute Hilfe stiftet, dem wird später einmal nach dem gleichen Prinzip geholfen. Uns eint die Leitidee: Wir erreichen durch unsere Hilfe das längere Wohnen in den eigenen vier Wänden und entlasten die pflegenden Angehörigen.

Welche Alltagshilfen bieten Sie an?

Was gerade so ansteht: eine neue Glühlampe in der Deckenleuchte, die Fahrt zum Arzttermin oder der Wocheneinkauf. Es ist allen freigestellt, wie und wann sie helfen möchten. Den gemeinsamen Spaziergang, eine Schachpartie oder einfach mal Klönen genießen vor allem Seniorinnen und Senioren, die alleine leben. Der persönliche Austausch bringt nicht nur Freude ins Leben, er schützt auch vor Vereinsamung.

Wer kann Hilfe in Anspruch nehmen?

Alle Vereinsmitglieder ab 75 Jahre können Hilfe beanspruchen. Das gilt auch für Jüngere mit Handicap. Die Hilfenehmenden entrichten für jede geleistete Stunde einen Obolus an den Verein, davon erhalten die Helfenden dann eine Aufwandsentschädigung. So ist Geben und Nehmen auf Augenhöhe möglich und es fällt leichter, um Hilfe zu bitten.

Die „Machbarschaft“ feiert in diesem Jahr 10-jähriges Bestehen. Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Wir würden uns freuen, wenn sich unser Modell der Nachbarschaftshilfe in weiteren Stadtteilen oder Städten etabliert. Ebenso freuen wir uns über weitere Helfende, sehr gerne auch junge Leute. Im September steigt unser großes Fest zum Vereinsjubiläum. Wer uns näher kennen lernen will, ist herzlich eingeladen!

Das Jubiläumsfest der Machbarschaft findet am 7. September 2024 in der Dernauer Str. 27a in 22047 Hamburg statt.